Die Radspitze

Namensgebung

Näheres zur Geschichte des Radspitzturms ist nachzulesen im Jubiläumsbuch “Geschichte(n) rund um die Radspitze“. Über die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Vermutungen. Aus diesem Grund haben wir die uns bekannten aufgeführt, und Sie können sich die heraussuchen, die Ihnen am besten gefällt oder am vernünftigsten klingt:

  • Der Berg wurde nach dem wendischen Gott Rada benannt, der auch dort oben verehrt wurde. Die Wenden sind eine zu den Westslawen gehörende Gruppe. Sie rückten um das Jahr 600 in die von den Germanen verlassenen Gebieten vor.
  • Bei genauerer Betrachtung des Gipfels erscheint dieser rund und hat Ähnlichkeit mit dem Rade.
  • Die Höhe des Berges soll schon frühzeitig gerodet worden sein. Aus diesen Grund nannte man ihn „Berg der Rodung“.

Zweithöchster Berg des Frankenwaldes

Eigentlich müsste es „zweithöchste Erhebung des Frankenwaldes“ heißen. Denn nicht nur der Döbra (794 m) sondern auch der Geuserberg (708 m) und der Pressecker Knock (690 m) sind höher als die Radspitze (678 m), nur beim Döbraberg gibt es – wie bei der Radspitze – eine Erhebung mit einem Höhenunterschied von über 300 m zum direkt anschließenden Tal.

Die Radspitze bot sich wegen ihrer herausragenden Höhe von 678 m ü. NHN seit jeher als strategisch wichtiger Punkt an, von welchem aus insbesondere das Tal von Stadtsteinach bis Kronach beobachtet und kontrolliert werden konnte.

Geschichte der Radspitztürme

Hölzernes „Signal“ (1851 – 1856)

Im Jahre 1851 wurde die Bergspitze zum „Hauptdreiecksnetzpunkt erster Ordnung“ durch das damalige Königlich-Bayerische Katasteramt erklärt und ein mächtiges hölzernes „Signal“ errichtet. Dieses Vermessungsgerüst fiel aber bald der Witterung zum Opfer.

Hölzerner Aussichtsturm (1886 – 1898)

1886 erbauten Kronacher und Stadtsteinacher Naturfreunde einen hölzernen Aussichtsturm von 11 m Höhe, der bis 1898 der Unbill des Wetters standhielt.

Vermessungsturm (1912 – 1945)

1910 wurde der Radspitzturmbauverein gegründet mit dem Ziel, einen Massivbau von 18 m Höhe auf der Radspitze zu errichten. Uneinigkeit mit dem Landesvermessungsamt sowie später der 2. Weltkrieg ließen dieses Projekt vorerst scheitern.

Radspitzturm (1955 – jetzt)

Erst in den fünfziger Jahren wurde der Gedanke des Turmbaus durch die Ortsgruppe Seibelsdorf des Frankenwaldvereins mit Obmann Adolf Thurn und Revierförster Wolfgang Hofmann wieder aufgenommen.

Am 04. September 1955 konnte der stattliche Turm von 16 m Höhe unter der Schirmherrschaft von Frankenwaldhauptvorsitzendem Hans Seiffert und Obmann Adolf Thurn feierlich eingeweiht werden.

Von der Firma Loewe Opta in Kronach wurde über der Aussichtsplattform noch ein Fernseh-Versuchslabor errichtet, das nach Ablauf des Pachtvertrages 1965 aufgelöst wurde. Da die umstehenden Bäume die Weitsicht versperrten, wurde der Turm unter der Leitung von Obmann Adolf Thurn 1965 zu seiner jetzigen Gestalt auf 20 m Höhe aufgestockt.

Renovierung im Jahre 1980

Der witterungsbedingte bauliche Verfall machte eine umfassende Renovierung notwendig, die 1980 unter der Regie von
Obmann Hermann Stützer durchgeführt wurde.

Renovierung im Jahre 2000

Anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Ortsgruppe wurde der Radspitzturm abermals renoviert und mit einer neuen Blitzschutzanlage versehen. In einer Renovierungsfeier wurde im September 2000 der Radspitzturm mit neuem „Gesicht“ von Obmann Karl Schoger und Frankenwaldhauptvorsitzendem Robert Strobel der Bevölkerung vorgestellt.

Jubiläum 50 Jahre Radspitzturm

Am 4.9.2005 wurde unter Obmann Karl Schoger und Hauptvorsitzendem Robert Strobel das 50-jährige Jubiläum gefeiert. Anwesend waren auch der Kronacher Landrat Oswald Marr sowie viele Ehrengäste. Musikalisch wurde die Feier begleitet von der Musikkapelle Seibelsdorf. Der Deutsche Alpenverein (DAV) demonstrierte Abseilübungen am Turm. Anschließend wurde auf dem Radspitzareal noch gebührend gefeiert. Obmann Karl Schoger konnte auch noch die letzten Bauarbeiter ehren, die den Radspitzturm mit erbauten. Dies waren Karl Regel, Edwin Schlick und Karl Peetz.

Anbringung von Panoramatafeln

Durch Sponsor Lothar Schneider aus Kulmbach konnte am 1. Dezember 2012 Panoramatafeln auf der Plattform des Radspitzturmes angebracht werden.

Näheres zur Geschichte des Radspitzturms ist nachzulesen im Jubiläumsbuch “Geschichte(n) rund um die Radspitze“.